Endlich unvernünftig

Hermann Leibbrand

Hermann Leibbrand in Südfrankreich

Der Autor, Hermann Leibbrand, Jahrgang 1944, hat als einer der wenigen den Schritt gewagt, von dem die meisten nur träumen: auszusteigen.

Mit 41 Jahren beendete er brüsk eine steile Karriere in der Wirtschaft, um, wie er sagt „endlich unvernünftig sein zu dürfen“. Schreiben, vor allem von Gedichten, ist dabei für ihn das Unvernünftigste überhaupt, aber so notwendig wie das Atmen, „weil so manches in der Welt / nur mit rosa Spucke hält“.

Er verliebte sich in einen baufälligen alten Bauernhof in einem Ruinendorf in Südfrankreich, zwischen der malerischen Provence und den rauen Cevennen und machte sich sofort an den Wiederaufbau, damit seine Familie ihm nachfolgen konnte. Nachts hielt er die Eindrücke des Tags in Gedichten und kurzen Erzählungen fest.

Nach dem Erfolg seines ersten Bandes mit Gedichten und Geschichten, „Bis zum Hals in Rosen“, Berlin 1996, veröffentlichte er 1998 einen reinen Gedichtband unter dem Titel „Ausgebrochen“ im Brün Verlag, Rüsselsheim.

Eine Anzahl der hier vorgestellten Texte sind bereits aus einer dieser beiden Sammlungen bekannt, die im Buchhandel inzwischen vergriffen sind; teilweise wurden sie vom Autor neu bearbeitet.

Neben seiner Vorliebe für lyrische Gedichte hat Leibbrand aber noch weitere Pfeile im Köcher: In zahlreichen spritzigen Schüttelreim-Gedichten und manchmal etwas boshaften Balladen und Chansontexten versucht er, bis an die Grenzen der sprachlichen Möglichkeiten vorzustoßen.

Dazu gesellen sich zahlreiche Erzählungen sowie ein Psycho-Thriller, 1999 erschienen unter dem Titel: “Tagebuchblätter der Tania Olschewska“ im Brün Verlag, Rüsselsheim, in dem er sich mit dem Thema Selbstbetrug und Selbstzerstörung auseinandersetzt.

Hermann Leibbrand ist 1. Preisträger des Wilhelm-Busch-Preises 1998 und Inhaber zahlreicher anderer literarischer Auszeichnungen.

Heute lebt und arbeitet er in der milderen Gegend zwischen der Stadt Cognac und der Atlantikküste (Südwest-Frankreich), dem lieblichen „Land zwischen Reben und Austern“.